Matratzen reinigen

Mann beim Matratzen reinigen
So können Sie selber Ihre Matratzen reinigen - Foto: © dima_sidelnikov - stock.adobe. com

Ausreichender und ruhiger Schlaf ist für Menschen wichtig. Schlafentzug kann nämlich schwerwiegende körperliche und seelische Folgen haben sowie die Gesundheit nachhaltig negativ beeinträchtigen. Neben vielen Faktoren, die zu einem störungsfreien Schlaf beitragen, spielt eine geeignete Matratze als Schlafunterlage eine wesentliche Rolle. Aber einerlei, für welche Matratzenart man sich entscheidet – nur wenn die Matratze sauber und frei von Bakterien oder Keimen ist, schläft es sich darauf richtig gut und erholsam. Hier haben wir für Sie einige Tipps zum Matratzen reinigen und pflegen zusammengetragen.

Matratzen reinigen, Hausmittel helfen

Regelmäßige Reinigung durch Abbürsten oder Absaugen

Auch wenn eine Matratze mit einem Schonbezug vor Flecken und Schweiß geschützt wird, muss sie von Zeit zu Zeit gereinigt werden. In den meisten Fällen reicht es dabei aus, sie regelmäßig mit einer Bürste zu bearbeiten oder mit dem Staubsauger abzusaugen. Idealerweise wird hierfür die Polsterdüse des Staubsaugers verwendet. Für Allergiker sind im Handel zudem für einige Sauger spezielle Milbendüsen oder sogar eigenständige Matratzensauger erhältlich. Diese beseitigen Bettwanzen und Milben oder wirken durch UV-Licht antibakteriell. Zur Behandlung der Matratze mit einem Dampfreiniger raten Experten indessen nicht: Der heiße Dampf tötet Milben nur an der Oberfläche ab. Um die Matratze mit dem Dampf zu durchdringen, müsste jede einzelne Stelle für längere Zeit dem Dampf ausgesetzt werden. Damit wäre die Matratze jedoch hinterher komplett nass und böte gerade damit gute Voraussetzung für die Ausbreitung von Milben, Keimen oder Bakterien.

Natron und ätherische Öle gegen Milben und Verschmutzungen aus Urin oder Schweiß

Eine gründlichere Reinigung ist mithilfe von Teppichschaum oder Polsterspray möglich, die auch gegen einzelne Flecken eingesetzt werden können. Auch Natron hat sich bei der Matratzenreinigung bewährt. Hierzu wird haushaltsübliches Natronpulver großzügig auf die Matratze aufgestreut. Nach einer Einwirkungszeit von mindestens einer Stunde kann das Pulver einfach abgesaugt werden. Dabei werden auch Staubmilben und ihre Reste beseitigt. Für einen angenehmen Duft und antibakterielle Wirkung ist es empfehlenswert, das Natronpulver mit ätherischem Teebaum- oder Lavendelöl zu vermischen. Als Faustregel gilt: Auf 250 Gramm Natron kommen fünf Tropfen des Öls. Dieses wird zum Beispiel in Drogerien und Reformläden verkauft. Anstelle von Natron ist auch die Verwendung von Waschsoda möglich.

Oder einen Profi die Matratzen reinigen lassen?

Wer selbst keine Zeit hat oder sehr viele Matratzen reinigen muss, kann eine Firma mit dieser Aufgabe beauftragen. Fast überall in Deutschland gibt es Unternehmen, die diese Aufgabe neben der Polster- oder Teppichreinigung übernehmen. Die Matratze muss dazu in der Regel nicht transportiert werden, da die Reinigung vor Ort durchgeführt wird. Die Mitarbeiter des Reinigungsunternehmens nutzen hierfür spezielle Reinigungsmaschinen und desinfizierende Mittel. Meistens wird vor dem Reinigungsvorgang ein Test durchgeführt, durch den die Milbenbelastung der Matratze ermittelt werden kann. Anschließend folgt der eigentliche Reinigungsvorgang, der ungefähr 20 Minuten dauert. Um gesundheitliche Belastungen durch Chemikalien zu vermeiden, sollte man jedoch vor der Beauftragung eines Reinigungsunternehmens sicher gehen, dass dieses mit chemiefreien und biologischen Reinigungsmitteln arbeitet.

Die richtige Matratzenpflege ist wichtig

Generell wird bei Matratzen von einer Lebensdauer zwischen acht bis zehn Jahren ausgegangen. Vernachlässigt man jedoch die Pflege, kann das nicht nur ihre Lebensdauer wesentlich verkürzen, sondern auch eine Beeinträchtigung der Gesundheit zur Folge haben.

Schutz vor Verschmutzungen durch Bezüge und Matratzenschoner

Matratzen bestehen in der Regel aus einem Kern aus Latex, Schaumstoff oder Naturprodukten, der mit einem Bezug aus Drell, mehrlagigem Jersey oder Frottee überzogen ist. Diese Materialien verschmutzen nach einiger Zeit durch Hautschuppen, Schweiß, Staub und die Ausscheidungen von Hausstaubmilben. Matratzen bedürfen daher einer regelmäßigen und sorgfältigen Pflege. Durch geeignete Maßnahmen kann allerdings vorgebeugt werden, sodass die Reinigung vereinfacht wird. Matratzenschoner oder abnehmbare Bezüge schützen die Matratzen und können zudem komfortabel gewaschen werden. Haushaltsexperten empfehlen die Wäsche in der Waschmaschine im Kochwaschprogramm bei 90 Grad, sofern dies möglich ist. Auskunft hierüber gibt meistens das Textilpflegesymbol auf einem eingenähten Etikett. Experten raten die Matratzenschoner alle 3 Monate zu waschen. Wenn Sie stark schwitzen oder gelegentlich im Bett essen sollten Sie die Schoner öfter waschen. Am besten kaufen Sie gleich zwei Stück, so können Sie den einen Matratzenschoner waschen und trocknen lassen und nach dem Auslüften der Matratzen einfach den anderen Schoner drüber ziehen.

Regelmäßiges Belüften verhindert Schimmel und unangenehme Gerüche

Um Schimmel und üblen Gerüchen vorzubeugen, muss die Matratze ausreichend belüftet werden.

  • Von unten ist das am besten durch einen Lattenrost gewährleistet. Damit hier die Luft zirkulieren kann, sollte der Raum unter dem Lattenrost frei sein. Schonerdecken, die zwischen Lattenrost und Matratze gelegt werden, schützen zwar vor mechanischer Beanspruchung und damit vor einem Durchscheuern des Bezugs, verringern aber die Luftzufuhr.
  • Es wird daher empfohlen, eine Matratze circa alle sechs bis acht Wochen zu wenden.
  • Außerdem sollte das Bett während des sorgfältigen Lüftens des Schlafzimmers nicht abgedeckt werden. Nur dann gibt die Matratze die beim Schlafen abgegebene Feuchtigkeit an die Luft.
  • Wasserdichte Matratzenschoner verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit in die Matratze von oben, sind aber üblicherweise nicht atmungsaktiv. Das kann unangenehm für den Schläfer sein, da der nächtliche Schweiß nicht abtransportiert wird. Diese Schoner zu verwenden, ist daher nur in Ausnahmefällen ratsam.
  • Hat die Matratze eine Sommer- und eine Winterseite sollte man die Matratze nur zweimal im Jahr zum Saisonwechsel wenden. Zwischendurch alle paar Wochen nur einmal horizontal drehen, damit die Matratze gleichmäßig abgenutzt wird.

Text: H. J. (Diplom-Medienberaterin)